Kreatives SchreibenWoher bekommt man Ideen zum Schreiben und wie die Einfälle, sozusagen
den Weg in ein Buch? Jede Geschichte entsteht im Kopf und wird mit den Händen fertig
gestellt. Die Autorin Ulla Mothes unterrichtet seit vielen Jahren Autoren in der
Kunst des kreativen Schreibens.
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Ulla Mothes 13,2 cm x 21 cm, Softcover |
2. … und sein Werk
Vision · Imagination · Wahrheit · Fantasie · Wie
Kunst entsteht · Poesie · Literarische Gestaltung –
Die Verwandlung der grünen Ohrringe
3. Wie schreibend erzählt wird
Dichterisch erzählen · Erinnerungen und Erlebnisse
· Ewig menschliche Themen und zeitgemäßes
Schreiben · Belletristik – Die „schöne“ Literatur ·
Große Themen – Bitte nicht predigen · Worte – Begriffe
– Metaphern · Unschärfe · Regelverstöße · Wie
Abstraktes ausgedrückt werden kann · Animation
4. Ideenentwicklung
Einfall · Was taugt mein Einfall? · Notizen · Das
Thema · Die Idee · Sich etwas ausdenken · Verstofflichung
·
Die Werkidee · Zwischen Idee und Entwurf
5. Entwurf
Einfach losschreiben oder alles vorher festlegen? ·
Vordenken · Nicht gelungen. Was nun? · Entwurfsschritte
· Kohärenz · Der feste Umriss · Atmosphäre
· Literarische Universen · Pläne · Vom Geschehen
oder den Figuren her entwerfen? · Erzählperspektive
· Ein oder mehrere Erzähler? · Er- oder Ich-
Erzähler? · Nicht nachvollziehbar? · Aus dem Erleben
heraus oder danach erzählen? · Erzählzeitformen
· Vom Anfang bis zum Ende · Anfang · Ende ·
Der offene Schluss
6. Figuren
Persönlichkeiten entwickeln · Biografie · Beruf ·
Kleidung · Benutzte Gegenstände · Starke Figuren ·
Werkbezogene Ausstattung · Leidenschaft · Namen
· Negative Helden · Der gute, üble Held · Sperrige
Figuren · Eigenschaften in Handlung übersetzen ·
Identifikation · Sich getroffen fühlen · Ideologischer
Hintersinn · Typen – Stereotypen · Überzeichnen ·
Figurenentwicklung · Wachstum · Nebenfiguren ·
Nebenfiguren als Erzähler · Bezüge von Figuren ·
Figur – Geschehen · Figur – Figur · Konflikte · Zwei
Herzen schlagen, ach, in meiner Brust · Dialog · Gesprochene
Sprache · Dialog als dramatisches Gestaltungsmittel
· Subtext · Dialog pur · Innerer Monolog
· Informationsverteilung · Die Intrige · Die List · Die
Intimität der Lüge
7. Geschehen
Vertrautes und Unvertrautes – Die richtige Mischung
· Kunst und Künstlichkeit · Der Reiz des
Unglaublichen · Fantasiegestalten – Nie ohne bekannte
Verwandtschaft · Das kleine Glück im Angesicht
des Todes · Die Dramatik der Umgebung ·
Steigerung · Sich steigernder Aufbau einer Handlung
· Funktioniert mein Plot? · Überraschungen ·
Erzähllinien · Linear oder nicht? · Rück- und Zwischenblenden
· Redundanz · Kontraste · Antizipation
· Folgenschwer und erstaunlich – Ein ideales
Paar · Höhepunkte und Peripetie · Spannung ·
Spannungsbogen · Erwarten und Erhoffen - Spannungsmechanismen
· In der Schwebe halten · Mit
Spannung aufladen · Humor · Die Pointe · Parodie
und Ironie
8. Stil
Stimmung · Das Drumherum – Der Anker · Historische
Stoffe · Imagination · Eigentümlichkeit · Klangvolle
Worte · Ganz mein Stil · Aktiv, ungeschminkt
und straff · Rhythmus · Erzählzeit und -tempo · Gut
ist nicht gut gemeint · Kleine Fallen und heiße Eisen
· Das Unsagbare schreiben · Sich aus der Klischeefalle
retten · Das grüne Gras – Abgedroschene
Redewendungen und Symbole · Rührselig oder
schmierig? · Trickreiche Einfälle · Hintergrundinformationen
9. Gattungen
Eine Entscheidung des Ausdrucks · Lyrik · Kontemplation
· Das lyrische Ich · Harmonie, Melodie
und Rhythmus · Reim oder nicht? · Ein sprachliches
Korsett? · Dramatik · Das Drama · Tragik und Komik
· Epik
10. Prosagenres
Realistische oder fantastische Stoffe? · Das Fragment
– Ein As fürs Schreibtraining · Erzählungen und
Kurzgeschichten – Könige verdichteter Formulierung
· Die Novelle – Grande Dame der Stimmung ·
Der Roman – Ein ganzes Kartenspiel · Der Episodenroman
– Eine Odyssee · Der Trivialroman
11. Überarbeiten
Blockaden · Wat jestrichen is, kann nich durchfallen
· Zuerst einmal setzen lassen · Vom Ganzen ins Einzelne
fortschreiten · Die ersten Leser · Laut lesen ·
Kritikerurteile und was dahinter steckt · „Unverständlich
geschrieben“ · „Handlung nicht nachvollziehbar“
· „Temporeich“ – „Langweilig“ · „Kommt
nicht in Schwung“ · „Authentisch geschrieben“
12. Das Buch ist fertig – Was nun?
Titel · Exposé · Copyright · Wie werde ich als Autor
erfolgreich? · Leser verzaubern oder manipulieren ·
Ein spielerischer Vertrag
Anhang
Kalter Hund
Vorwort einer Schreibtischlampe
Darf ich Ihre Schreibtischlampe sein? Knipsen Sie
mich an. Lassen Sie mich beleuchten, was Sie geschrieben
haben, schreiben und schreiben werden.
Kommen Sie sich selbst auf die Spur und optimieren
Sie Ihr schriftstellerisches Tun. Ich leuchte Ihnen
dabei, so gut ich kann.
Mein Licht richtet sich auf Ihre künstlerische Tätigkeit,
das literarische Schreiben. Das Schreiben
von Gedichten, Kurzgeschichten, Erzählungen, Novellen,
Romanen. Andere Bereiche, in denen kreativ
geschrieben wird, werden am Rande berührt.
Ich möchte Ihnen vor Augen führen, was Sie eigentlich
machen, wenn Sie kreativ schreiben. Wie
Kunst dabei entsteht. Wie Sie poetisch schreiben.
In den ersten drei Abschnitten dieses Buches
werden Sie nur wenige konkrete Schreibtipps finden.
Ich möchte zunächst ein paar Geheimnisse Ihrer
Tätigkeit ans Licht holen. Dann können Sie nämlich
die Schreibtipps der folgenden Abschnitte nicht
einfach nur als technische Anleitungen wahrnehmen,
sondern immer auch vor ihrem künstlerischen
Hintergrund sehen – was klärt, wie Sie sie für sich
nutzbar machen wollen.
Ein großer Teil Ihrer kreativen Arbeit findet statt,
bevor Sie schreiben. Deshalb fällt mein Lichtkegel
zunächst auf die Ideenentwicklung. Wie Sie gute
Einfälle bekommen. Wie Ideen für ein Buch entstehen.
Und wenn Sie eine Idee haben, was Sie mit ihr
anstellen, damit ein gutes Buch daraus wird. Wie
Sie Ihre Idee kreativ entwickeln.
Egal, ob Sie ein Typ sind, der vorab alles entwirft
und dann erst mit dem Schreiben beginnt, oder eher
einer, der gleich intuitiv losschreibt, ich bin nur Ihre
Schreibtischlampe und akzeptiere Ihre Art; Kunst
kennt viele Wege. Egal wie, Sie brauchen ein Thema,
das Sie innerlich bewegt, das Sie zum Schreiben
treibt. Und Sie brauchen eine konkrete Idee für Ihr
Buch. Vielleicht ist sie Ihnen nur in den Grundzügen
bewusst, wenn Sie zu schreiben beginnen, und
kristallisiert sich im Schreiben heraus. Entwerfen
können Sie auch dabei. Aber machen Sie sich klar,
was Sie tun. Das hilft Ihnen weiter.
Wenn Sie erzählen, gestalten Figuren ein Geschehen.
Also werde ich Ihre Figuren ausleuchten. Diese
bestimmen, was passiert. Sie sind Handlungsträger.
Machen Sie Ihre Figuren stark: Sie erhalten Tipps,
wie Sie Persönlichkeiten entwickeln und Charaktere
darstellen. Wie Sie mit sperrigen Figuren umgehen.
Wie Sie Leser für Ihre Figuren begeistern. Wie Sie
dramatische Konflikte schüren, die Ihre Leser in Atem
halten und Ihre Figuren in Bewegung, und wie
Sie Informationen unter ihnen geschickt streuen
und zurückhalten, damit es spannend wird.
Was auch immer Ihre Figuren tun oder verbrechen;
wenn Sie etwas erzählen, brauchen Sie einen
Anfang und ein Ende. Wo aber ist der richtige Anfang?
Wie erzählen Sie zielgerichtet auf das Ende
hin? Dies sind Fragen, die den Aufbau Ihres Geschehens
betreffen. Funktioniert der Plot? Soll besser
linear erzählt werden oder nicht? Wie ist eigentlich
mit verschiedenen Erzähllinien umzugehen?
Wie Spannung aufzubauen und zu steigern? Wie
gelangen Sie zu Höhepunkten? Wie machen Sie
Neues, Erstaunliches Ihren Lesern vertraut, wie Überraschendes
plausibel?
Die Hauptzutaten Ihres Schreibens sind damit beleuchtet, aber knipsen Sie
mich bitte noch nicht aus. Denn wie steht es mit Ihrem Stil? Wie finden Sie
ihn? Wie versetzen Sie Leser in die Stimmung Ihrer literarischen Welt?
Und wie soll die Stimmung überhaupt sein? Eher dramatisch oder episch
oder doch lyrisch? Wie kann Tragik oder Komik hergestellt werden? Und wie
epische Breite? Was können Sie tun, damit Ihr Gedicht gut wird?
Wenn Sie jetzt weiterlesen, werden Sie begleitet
von Helen. Sie ist vierzehn Jahre jung, hat etwas
Schreckliches erlebt und sinnt darauf, dem im
Nachhinein zu entrinnen. Eine ziemlich schwierige
Idee. Aber Helen denkt sich einen perfiden Plan
aus, um das Unmögliche möglich zu machen.
Das, was Helen geschehen ist und was sie tut, ist
verabscheuenswürdig, und ihre Geschichte hat kein
Happy End. Sie werden es also nicht ganz leicht haben
mit ihr – aber die Schreibtipps sollen ja gerade
auch heikle Probleme berühren. Wie kann Unsagbares
ausgedrückt werden? Was, wenn der Held nicht
strahlend ist? Deshalb dieses harte Beispiel, anhand
dessen Sie die Entstehung einer Geschichte verfolgen
können. Sie sind vom ersten Einfall, bei dem eine
Frau mit mattgrünen Perlenohrringen im Bus eine
entscheidende Rolle spielt, bis zum Ende dabei,
an dem Kalter Hund serviert wird und Helen entschlossen
zu einem Hirschfänger greift.
Sicherlich, ich bin nur Ihre Schreibtischlampe.
Aber zum Schreiben sollte es hell sein. Bei Licht betrachtet
sieht man vieles klarer. Ich kann Sie nicht
erleuchten, jedoch vielleicht ein erhellendes Licht
auf Ihr Tun werfen. Für den einen oder anderen
Geistesblitz sorgen, und dafür, dass Sie Spaß haben
am Schreiben und Erfolg dabei. Schreiben ist die
schönste Tätigkeit der Welt. Verzeihen Sie mir die
Schwärmerei, aber ich bin eben eine Schreibtischlampe.
Knipsen Sie mich an und schreiben Sie los.
Eine Rezension zu diesem Ratgeber finden Sie auf literaturmarkt.info.
Pressestimmen
ekz-Bibliothekesservice, ID 4/08:
Dies ist im strengen Sinne keine Einführung ins „kreative Schreiben“ [...], sondern eine Einführung ins literarische
Schreiben, also ein Lehrbuch für angehende Schriftsteller. „Kompakt“, wie es der Reihentitel verspricht,
aber auch überaus anschaulich und lebendig wird hier über das Instrumentarium der Literaturwissenschaft und
die Techniken des Schreibens - vor allem von Romanen - informiert. [...] 1. Wahl zum Thema.“