Erfolgreich Schreiben
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Claus Vainstain 13,2 cm x 21 cm, Softcover |
Vorwort
I. Eine Reise in die Literatur
I: Kapitel, in welchem es um die Frage geht, warum und zu welchem Ende
man schreibt, und um eine kleine Reise in die Natur
II. Worte, Bausteine der Sprache
II: Kapitel, in welchem es um Reiseproviant und Werkzeuge geht
III. Die Kunst des Dialogs
II: Kapitel, in welchem es um Geister, Skelette und
leere Weingläser
geht
Und außerdem darum, warum das doch eigentlich traurige Existenzen
sind
IV. Semantische Felder
IV. Kapitel, in welchem Sie die (innere) Augen schließen,
unter Regenschauern
und Gewitterblitzen semantische Felder beackern und in dem auf einige Menschen
schreckliches Unglück hereinstürzt, damit wir erfahren, wie das
Wetter ist
V. Die passende literarische Form
V. Kapitel, in dem es um Kochtöpfe und Bratpfannen
geht und darum,
welcher Zweck die Mittel heiligt
VI. Überlegungen zur Romangestaltung
VI. Kapitel, in welchem Ihnen der Autor ein sehr persönliches Geständnis
macht und von ferne bereits die Glocken läuten
VII. Von Perspektiven und Personen
VII. Kapitel, in welchem wir uns oben auf den Kopf schauen und vor
heimtückischen Schildern in Acht nehmen müssen und in welchem
es nicht
zuletzt um Abschied nehmen geht
VIII. Textnachweise
Vorwort,
in welchem direkt um den heißen Brei herum
auf das Ziel zugegangen wird
Nehmen Sie doch bitte Platz! Machen Sie es sich gemütlich,
als seien Sie hier zu Hause, suchen Sie sich den komfortabelsten Stuhl, legen
Sie die bequemste Kleidung an und seien Sie mein angenehmster und willkommenster
Gast. Ja, natürlich, Sie haben recht, Sie sind hier zu Hause. Aber da
ich vorhabe –
Ihr Einverständnis vorausgesetzt – Ihnen in
der nächsten Zeit nicht nur einiges über die Arbeit des Schriftstellers
zu erzählen, sondern Sie gleichsam auf eine Reise durch die Welt der
Literatur mitzunehmen oder Ihnen für diese Reise zumindest eine Landkarte
anzufertigen, darf ich mich wohl mit Fug und Recht ein wenig als Ihr Gastgeber
fühlen, so, wie ich gleichzeitig in der etwas engen Form dieses Buches
der Gast in Ihrem Heim sein darf.
Sie merken schon, ich suche nach Worten. Wie die Katze laufe ich um den heißen
Brei herum, probiere einmal dieses Wort aus und dann wieder jenes. Natürlich
weiß ich, was ich Ihnen sagen möchte, und das könnte ich
Ihnen geradeheraus mitteilen. Aber schon überfallen mich Skrupel: Werde
ich Sie überzeugen können? Kann ich mich verständlich machen?
Treffe ich den richtigen Ton?
Etwas neugierig schaue ich mich in Ihrem Heim um, nehme den Gastgeber, der
zugleich Gast ist, in Augenschein. Sie werden mir das verzeihen; Neugier
ist die wichtigste Eigenschaft des Schriftstellers,
und dass er wissen und
hören möchte, spielt vielleicht eine größere Rolle,
als dass er erzählen will,
Also, Sie schreiben – oder zumindest wollen Sie schreiben, das kann
ich daraus schließen, dass Sie dieses Buch in den Händen halten
und sich damit in meine Obhut begeben. Ich werde Ihnen einige Tipps aus der
Werkstatt der Schriftsteller geben, nicht immer in der Weise, dass ich sie
Ihnen vor die Nase setze wie einen lieblos aufgehäuften Teller in einer
schlechten Gastwirtschaft, obwohl auch das sich nicht immer vermeiden lassen
wird. Viel lieber möchte ich Sie aber in die Anbaugebiete der jeweiligen
Speisen mitnehmen, wo Sie den Bauern bei der Ernte zusehen oder helfen können,
die Aufbereitung der Speisen mit eigenen Augen wahrnehmen dürfen und
lernen, sich ihre Zutaten selbst zusammenzustellen. Mit anderen Worten: Sie
sollen auf dieser Reise keine trockenen Kochrezepte zur Produktion von Büchern
erhalten, sondern am Beispiel der besten Schriftsteller und ihrer Werke lernen,
ihre Techniken studieren und die Absichten Pläne dieser Autoren nachvollziehen.
Es ist für einen Schriftsteller nicht damit getan, eine Geschichte zu
haben, so wenig wie ein paar Steine schon ein Haus bilden. Sie brauchen einen
Bauplan (Sie erinnern sich an die oben genannte Landkarte?), etliche Werkzeuge
und nicht zuletzt Kraft und Ausdauer. Das genau ist es, was ich Ihnen mit
diesem Buch gerne an die Hand geben möchte – das Wissen, wie man
einen Bauplan zeichnet, welche Werkzeuge man wie einsetzen kann und nicht
zuletzt auch, wie Sie Ihre Geschichte finden. Oder sollte ich besser sagen,
wie Sie eine Geschichte zu sich locken? Denn viele Schriftsteller schwören
darauf, dass sie keine Geschichte „haben“, sondern dass die Geschichten
zu ihnen kommen, manchmal überfallartig. Und ich möchte Ihnen,
um im Bild zu bleiben, helfen, den „Täter“ zu stellen, bevor
er wieder fort ist und Ihre schönsten Einfälle mit sich genommen
hat.
Eine Rezension zu diesem Ratgeber finden Sie auf literaturmarkt.info.
Pressestimmen
ekz-Bibliothekesservice, ID 20/08:
In der gleichen Reihe wie zuletzt die empfehlenswerte Einführung ins literarische Schreiben von Ulla Mothes liegt
jetzt ergänzend diese eher essayistische Heranführung an die handwerklichen Voraussetzungen großer Literatur
vor. Der Autor verbindet die Einführung in literarische Techniken mit „einer Reise durch die Welt der Literatur“
[...]. [So] verständlich der Autor im Plauderton zu erklären vermag, so anspruchsvoll und komplex sind die von
ihm ausgewählten Textpassagen der Hochliteratur, von der Antigone des Sophokles über Goethes „Wahlverwandtschaften“
bis hin zu James Joyce. [...]
Newsletter der Akademie freier Autoren (2A-Verlag), Ausgabe 1/2008:
„Einmal ein selbst geschriebenes Buch in den Händen halten - das wollen Viele. Doch wie fängt man an? Wann
setzt man auf Erzählungen und wann auf Dialoge? Und welche literarische Gattung eignet sich besser: der Roman
oder das Drama? [...] Von Alltagssituationen ausgehend findet [der Autor Dr. Claus Vainstein] den Weg in
die Literatur und gibt praktische Hinweise. So erschließt sich den Lesern die Kunst des Schreibens und des Beschreibens.
Vainstein bindet Textstellen aus Klassikern wie Patrick Süßkinds „Das Parfüm“ oder Heinrich Manns
„Der Untertan“ ein. Er analysiert diese und erklärt die angewendeten Techniken der Schriftsteller konkret an den
Beispielen. So erscheint das vermeintliche Sachbuch mitunter als spannende Erzählung aus und über die Literatur.“